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E-Mail-Betreff: 15 bewährte Beispiele für höhere Öffnungsraten

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Benedikt Wager
Lesedauer: 18 Min.
E-Mail-Marketing
15. Oktober 2025

Ein neuer Tag, eine neue Auswertung deiner E-Mail-Kampagne … und die Öffnungsrate ist im Keller? Kaum zu glauben, aber ein Großteil deiner Empfänger*innen entscheiden schon, wenn sie den Betreff lesen, ob sie die E-Mail aufmachen wollen. Eine effektive Betreffzeile, die sofort das Interesse weckt, kann die Öffnungsrate beachtlich erhöhen.

Aber wie verfasst man eine Betreffzeile, durch die sich deutsche Kund*innen wirklich angesprochen fühlen? Genau diese Frage beantworten wir dir hier in unserem Artikel – mit 15 zuverlässigen E-Mail-Betreff-Beispielen, die deine Öffnungsrate erhöhen können. Und wenn du dein neues Wissen sofort in die Tat umsetzen möchtest:

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Technische Vorgaben für E-Mail-Betreffzeilen

Es gibt einige grundlegende technische Einschränkungen, mit denen man als deutsche*r Marketer*in zu kämpfen hat, vor allem wenn es um Betreffzeilen geht. Zuerst gilt es zu bedenken, dass ein Großteil aller Deutschen ihre E-Mails direkt auf ihren Smartphones öffnen. Begrenzte Anzeigefläche und abgeschnittene Betreffzeilen – der Albtraum aller Marketer*innen.

Hinzu kommt, dass die meistgenutzten deutschen E-Mail-Anbieter unterschiedliche Zeichenbegrenzungen haben. Außerdem sorgen zusammengesetzte Wörter für noch weniger Platz und DSGVO-konform muss das Ganze obendrein auch sein. Es ist also eindeutig  Zeit, mobile-first zu denken und an der Optimierung zu schrauben. Unsere Liste von E-Mail-Betreff-Beispielen geht näher darauf ein.

Mobile-First-Optimierung von Betreffzeilen

Ein Großteil aller Deutschen öffnen ihre E-Mails auf ihren Smartphones. Betreffzeilen werden also oft abgeschnitten. Die deutsche Sprache ist voller interessanter Eigenheiten, aber wenn wir eine Sache lieben, dann sind es definitiv zusammengesetzte Wörter. Beispielsweise verbraucht das Wort „Weihnachtsgeschenke“ mehr Zeichen als „Xmas presents“ und lebt gefährlich – vielleicht wird es auf dem Display abgeschnitten. Du siehst also, wie das zum Problem werden kann. Hier sind drei Tipps, wie du deine Betreffzeilen an die Mobilansicht anpassen kannst:

  1. Kurz und bündig: Je kürzer deine Betreffzeile, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass sie ein Opfer der Zeichenbegrenzung wird.
  2. Hauptinfo am Anfang: Beginne mit dem wichtigsten Teil der Botschaft. So schafft es der wesentlichste Inhalt bis zu deinen Kund*innen, selbst wenn das Damoklesschwert der Zeichenbegrenzung auf deine Betreffzeile fällt.
  3. Komm zum Punkt: Kein Fluff. Sei direkt.

DSGVO-konforme Personalisierung

Um persönliche Daten in der Betreffzeile deiner personalisierten E-Mail-Kampagnen zu nutzen, muss laut DGSVO die jeweilige Person ihre Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten gegeben haben (Art. 6). Des Weiteren musst du die Grundsätze für die Verarbeitung personenbezogener Daten (Art 5.) einhalten. Es gibt jedoch auch sichere Personalisierungsalternativen, die keine Datenschutzbedenken auslösen:

  • Verwende „Du/Sie“, statt Vornamen/Nachnamen
  • Verwende Generalisierungen, durch welche die Daten der Kund*in nicht identifizierbar sind – „Nur für [Produkt]-Fans“
  • Relevanz kann auch durch zeitbezogene Details in der Betreffzeile gegeben sein: Jahreszeit, Feiertage, etc.

15 Bewährte E-Mail-Betreff-Beispiele, um deine Öffnungsrate zu steigern

Betreffzeilen-Optimierung ist eine kleine Wissenschaft für sich, die wir dir hier in 15 anwendbaren Beispielen erklären werden. Jede dieser Techniken spricht spezifische psychologische Trigger an, die in der deutschen Kultur verankert sind. Die Beispiele kombinieren internationale Best Practices mit Anpassungen an den deutschen Markt und berücksichtigen dabei technologische Einschränkungen. Im E-Mail-Marketing für E-Commerce kann die Verwendung dieser Tipps deine Öffnungsrate in die Höhe schnellen lassen.

1. Kurz und prägnant: Unter 60 Zeichen bleiben

In der Kürze liegt die Würze. Und Klarheit. Außerdem auch Lesbarkeit. Je kürzer du dich im Betreff fassen kannst, desto besser – solange dabei keine wichtige Information auf der Strecke bleibt, versteht sich. Idealerweise strebst du hier nicht mehr als 50 bis 60 Zeichen an:

  • Dein [Produkt] ist hier!
  • Wieder da: Vielflieger-Aktion
  • Jetzt neu: Herbst-Angebote
E-Mail-Posteingang mit drei Betreffzeilen: "Nein, Mutti stemmt das nicht allein! 🤷‍♀️", "Post von Anna, Folge 8 ✨", "Alt werden? Kannst du besser!

2. Zahlen verwenden: Konkrete Werte statt vage Versprechen

Eine E-Mail, die im Betreff nicht genau vermittelt, worum es geht? In Deutschland zählt sowas praktisch als Spam. Vage Behauptungen und Versprechungen müssen durch Fakten und Zahlen ersetzt werden:

  • Katzenfutter: jetzt 50 % Rabatt
  • 3 neue Produkttipps
  • Unsere Top 15 E-Mail-Tipps

3. Personalisierung richtig einsetzen: Vorname & mehr

Deine Kund*innen persönlich anzusprechen, lenkt sofort Aufmerksamkeit auf deine Mail – einziges Problem hier: es muss alles DSGVO-konform bleiben. Ebenfalls wichtig: Teile deine Empfänger*innen durch Segmentierung auf.

  • [Name], ein Geschenk für dich!
  • [Name], die Sommer-Angebote sind hier!
  • [Name], 30 % Rabatt – nur jetzt
E-Mail-Newsletter von dm mit Betreff: "Dein Körper, Deine Reise – wir begleiten Dich, Lea". Bild einer lächelnden Frau in lila Hemd.

Standortbasierte Personalisierung können für mehr Engagement sorgen – scheu dich also nicht, auf das Bundesland der Kund*in einzugehen und somit eine Verbindung zu knüpfen. Manchmal darf auch ein bisschen lokaler Dialekt dabei sein.

  • Für unsere Bayern: O’zapft is!
  • Ein neuer Stern am Berliner Himmel
  • Jetzt in Bremen: 4 neue Bäckereien

4. Dringlichkeit erzeugen: FOMO ohne Spam-Verdacht

Dringlichkeit treibt die Öffnungsrate in die Höhe, aber es ist Vorsicht geboten: wenn eine FOMO-erzeugende Taktik zu extrem ist, landet deine E-Mail sehr wahrscheinlich im Spam. Begrenzte Verfügbarkeit („Nur noch zwei Paar verfügbar!“) muss außerdem laut Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) nachweisbar sein.

Der Unterschied zwischen amerikanischer und deutscher Dringlichkeitstaktik ist, dass bei der deutschen Variante Transparenz und Genauigkeit im Vordergrund stehen. In Amerika wird einem stattdessen mit maßloser Übertreibung Druck gemacht, statt dass z.B. erklärt wird, wieso es jetzt einen Sale gibt, wie lange er dauert, et cetera. Hier ein paar Beispiele, die für den deutschen Markt funktionieren und deine Kund*innen respektieren:

  •  Halloween-Deals, nur noch bis morgen
  • Sommerkollektion: nur bis 1. September
  • 4K TV kaufen + limitiertes Geschenk holen
E-Mail von Saint Charles Apothecary mit Betreff: "Letzte Chance: Nur noch 15 Stunden – Green Days enden heute".
Beispiel einer Email der St. Charles Apotheke, die Kund*innen erinnert, dass die Green Days bald vorbei sind

5. Fragen stellen: Neugier wecken statt Antworten geben

Unbeantwortete Fragen? Sicherlich nicht in diesem Artikel, aber vielleicht eine gute Idee für den Betreff. Hättest du gerne ein paar Beispiele dafür, wie du Neugier effektiv durch Fragen wecken kannst? Keine Sorge, darauf kennen wir die Antwort schon:

  •  Kennst du diese 3 Trends?
  • Bezahlst du zu viel für dein Internet?
  •  Schon die neue Version gespielt?

6. Emojis im B2C-Kontext nutzen

Immer da, um in der Betreffzeile dabei zu helfen, Platz zu sparen: Emojis! Dabei solltest du jedoch nicht Wörter direkt mit Emojis ersetzen, da es deine Betreffzeile weniger zugänglich macht. Ob Emojis in deutscher B2C-Kommunikation akzeptiert werden, kommt grundsätzlich auf die Industrie an, welche von der E-Mail beworben wird. Handelt es sich um die Pharma-Industrie oder Luxusprodukte? Besser keine Emojis, denn das könnte billig oder unseriös wirken. Fashion-, Reise- oder Videospiel-Industrie? Emojis sind nicht nur erlaubt, sondern werden praktisch erwartet.

  • Schon die neue Diavolo probiert? 🍕🌶️
  • 🌴5 Traumreiseziele für dich ✈️
  • Unsere Highscore schlägst du nie! 🕹️

7. Benefit-orientierte Betreffzeile: Was springt für mich dabei raus?

Dieser Artikel bietet dir umsetzbare Beispiele und neue Erkenntnisse, um deine Öffnungsrate zu erhöhen – ganz unkompliziert. Der Titel dieses Artikels gibt dir also klare Auskunft darüber, was dich erwartet und wie du davon profitieren kannst. Wieso sollte es für erfolgreiche E-Mail-Betreffzeilen anders sein? Fokus auf eine Funktion deines Produktes allein reicht oft nicht aus – arbeite stattdessen mit klaren Wertversprechen, auf die deine deutschen Kund*innen bauen können.

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8. Social Proof einbauen: „Über 1.000 Kund*innen vertrauen uns“

Deutsche Kund*innen tendieren dazu, eher weniger risikofreundlich zu sein. Stattdessen bauen sie auf Vertrauen: je mehr positiven Rummel es um ein Produkt gibt, desto eher wählen Neukund*innen es auch. Influencer-Marketing kann hierbei auch eine große Rolle spielen, muss aber auf die jeweilige Industrie zugeschnitten sein.

  •  50.000 tägliche Spieler sind sich einig
  • Mit [Influencer*in-Name] Gütesiegel: unsere neue Schokolade!
  • [Zahncreme]: von 9 /10 Ärzt*innen empfohlen

9. No-Fluff-Strategie: Vermeide nichtssagende Buzzwörter

Authentische Kommunikation, ganz ohne Buzzwörter – geht das denn noch? Auf jeden Fall! Vergiss den ganzen Fluff und Firlefanz – lass stattdessen die Werte, die du durch deine Betreffzeilen vermitteln willst, für sich selbst sprechen. Clickbait hat hier keinen Platz.

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10. Saisonale Betreffzeilen: Deutsche Feiertage und Gewohnheiten

Wenn du mit deinen deutschen Kund*innen Langzeit-Engagement aufbauen möchtest, dann solltest du besonders gut auf die deutschen Feiertage achten. Viele dieser Feiertage werden von amerikanischen Firmen in ihrem Marketing gänzlich ausgelassen. 

  • Endlich wieder Oktoberfest!
  • Advent, Advent – Sale mit -50%!
  • Die Sommerferien-Angebote sind da!

11. Listicle-Format: Aufzählungen funktionieren auch auf Deutsch

Buzzfeed hat es damals vorgemacht, Vice hat es nachgemacht, und heute sind sie immer noch relevant: Listen – egal ob Ranglisten oder normale Aufzählungen – wecken eine ganz eigene Art von Neugier. Auf welcher Stelle ist dein Lieblingskaffee? Welche neuen Erkenntnisse kannst du aus diesen fünf Fakten schöpfen? Welche drei Filme bewegen Deutschland in diesem Monat wirklich? Nur durch das Öffnen deiner E-Mail können es deine Kund*innen erfahren.

  • 7 Schritte zum Erfolg
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  • 3 gute Gründe für mehr Urlaub

12. Exklusivität vermitteln: VIP-Gefühl ohne Übertreibung

Deutsche Kund*innen wollen qualitativ hochwertige Dienste und Produkte, die auf sie zugeschnitten sind. Lass sie also mit exklusiven Angeboten wissen, dass du sie wertschätzt – deine Öffnungsrate wird es dir danken. Dabei solltest du jedoch besonderes Augenmerk darauf haben, dass du nicht übertreibst.

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13. Problemlösungsansatz: Schmerzpunkt ansprechen

Um den heißen Brei herumreden ist das absolute Gegenteil der deutschen Präferenz für authentische Kommunikation. Daher kannst du mit E-Mail-Betreffzeilen, die Probleme identifizieren und sie direkt ansprechen, umso mehr punkten.

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  • Du zahlst zu viel für dein Internet
  • Hast du lange Wartezeiten satt?

14. Storytelling-Elemente: Neugier durch Andeutungen

Es war einmal eine E-Mail-Betreffzeile, die solche Neugier in deinen deutsche Kund*innen geweckt hat, dass sie deine E-Mail geöffnet haben. Durch den Ansatz einer guten Geschichte kannst du Interesse generieren, welches sich wie ein roter Faden durch deine ganze Marketing-Kommunikation zieht.

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E-Mail von "Ein guter Plan" mit Begrüßungstext und Bild von zwei Planern in Grün und Lila.

15. Call-to-Action integrieren: Handlungsaufforderung im E-Mail-Betreff

Wenn du einen Call-to-Action (CTA) in deiner E-Mail-Betreffzeile unterbringen möchtest, dann solltest du damit subtil umgehen. Aggressive Verkaufstaktiken haben in deutscher B2C-Kommunikation nichts verloren. Deine Kund*innen haben die freie Wahl, ob sie sich mit deinen Angeboten auseinandersetzen, oder nicht – mach ihnen keinen Druck.

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Häufige Fehler bei E-Mail-Betreffzeilen

Wir hoffen, dass dir unsere Liste von E-Mail-Betreffzeilen-Beispielen helfen kann – aber noch sind wir nicht fertig. Von Stolperfallen bis zu bodenlosen Abgründen: Fehler, die dir beim Verfassen von E-Mail-Betreffzeilen passieren können, gibt es in vielerlei Schattierungen. Vier kritische Fehler stechen dabei allerdings heraus wie Signalfeuer:

Do bei E-Mail-BetreffzeilenDon’t bei E-Mail-Betreffzeilen
Vertraue auf die Dienste erfahrener, deutschsprachiger Schreiber*innen.Direkte Übersetzungen englischer Vorlagen ohne kulturelle Anpassung
Mach dich mit Spamfilter-Mustern in Deutschland vertraut und erstelle eine Liste mit Begriffen, die nicht in deinen E-Mail-Betreffzeilen vorkommen dürfen.Das Ignorieren deutscher Spamfilter-Muster
Fasse dich kurz, aber achte darauf, dass die nötige Information dennoch im Betreff auffindbar ist.Vernachlässigung etwaiger Abschneidung zusammengesetzter Wörter auf Mobilgeräten
Formuliere deine Betreffzeilen direkt, freundlich und ohne übertriebene FOMO.Verwendung amerikanischer Dringlichkeitstaktiken, die auf deutsche Zielgruppen aggressiv wirken

Spam-Filter-Fallen: Was deutsche Provider blockieren

Spamfilter werden konstant upgedatet, um eine dynamische Abwehr gegen unerwünschte E-Mails zu bieten. Deutsche Spamfilter agieren teilweise anders als ihre internationalen Gegenstücke. Wörter wie „gratis“ oder „kostenlos“, sowie unnötig viele Satzzeichen („Jetzt kaufen!!!“) können somit eine direkte Rutsche in den Spam-Ordner formen. Generell gilt: Wenn du in deinen Betreffzeilen natürliche Sprache nutzt, ist es umso weniger wahrscheinlich, dass deine E-Mails im Spam verstauben.

E-Mail Betreff ohne Neugierfaktor

Stell dir vor, du bekommst zu Weihnachten ein Geschenk vorgesetzt, das exakt wie ein Paar Socken geformt ist. Wenn du Socken nicht wirklich liebst, dann ist es recht wahrscheinlich, dass du dieses Geschenk wohl nicht als Erstes aufmachst – immerhin weißt du ja schon, was sich darin befindet. Deine Aufgabe ist es also, die Socken – also deine E-Mail – so zu verpacken, dass sofortige Neugier geweckt wird. Betreffzeilen wie „Newsletter 10/2025“ oder „Ein Update für dich“ gilt es auszuweichen.

Misslungene Personalisierung

Unter Marketern geht immer mal wieder eine gewisse Horrorgeschichte um. Zusammengefasst geht sie circa so: „Eines Tages hat eine Kund*in unsere Mail in ihrer Inbox gesehen und war knapp davor, sie zu öffnen – aber dann sah sie, dass in der Betreffzeile ein Platzhalter statt ihr Name stand.“ Sei es Platzhalter, der volle Namen deiner Kund*in oder falsche Geschlechtszuweisung – Vorsicht ist besser als Nachsicht, wenn es um Personalisierung geht.

Aggressive Sales-Sprache

Die maßlosen Übertreibungen, die man von amerikanischer E-Mail-Kommunikation gewohnt ist, finden in Deutschland keinen Anklang. Dasselbe gilt auch für Formulierungen, die aus reiner Verkaufstaktik bestehen. Klar willst du durch deine Mails etwas verkaufen und das beginnt schon mit der Betreffzeile, aber „Letzte Chance, jetzt kaufen!“ tut deiner Öffnungsrate nicht gut.  Statt „Jetzt besten Fernseher der Welt kaufen“ solltest du Daten in die Betreffzeilen inkludieren: „Hol dir den 4K UHD TV Testsieger!“

E-Mail-Betreff optimieren

Welche Art von E-Mail-Betreff für dein Produkt am besten geeignet ist, findest du am besten durch einen systematischen Ansatz heraus. Dieser dient der kontinuierlichen Verbesserung der Betreffzeile durch datenbasiertes Testen und Optimieren. Tests auf dem deutschen Markt erfordern unterschiedliche Stichprobengrößen aufgrund kultureller Homogenität, Integration in umfassendere Marketing-Automatisierungsstrategien und saisonaler Muster, die das deutsche E-Mail-Verhalten beeinflussen. Mit einer einmaligen Auswertung und nachfolgender Optimierung ist es jedoch nicht getan: einen E-Mail-Betreff zu optimieren ist ein fortlaufender Vorgang.

Wichtige E-Mail-Metriken

Jenseits deiner Öffnungsrate gibt es noch andere wichtige Metriken, auf die du bei der Auswertung deiner Kampagnen auf deiner E-Mail-Marketing-Plattform achten solltest. Diese drei Metriken sind:

  • Click-Through-Rate: Wieviel Prozent der Benutzer*innen klicken auf den Link in deiner E-Mail?
  • Conversion-Rate: Wieviel Prozent der Benutzer*innen tätigen einen Einkauf?
  • Umsatzattribution:  Welche Auswirkung haben deine Marketing-Investitionen auf deine Geschäftsergebnisse?

Mit A/B-Testing Muster erkennen

A/B-Tests für E-Mail-Betreffzeilen dürfen in deiner Auswertung nicht fehlen. Die Mindeststichprobengröße hierbei ist 1.000 Öffnungen pro Variante – weniger als das, und deine Auswertung könnte von unerwünschten Faktoren beeinflusst werden. Bedenke auch, dass deutsche Kund*innen nicht dazu neigen, E-Mails sofort aufzumachen. Längere Testzeiträume sind daher notwendig. Bedenke diese Details bei deinen A/B-Tests und wirf zwei unterschiedliche Versionen in die Arena – nur so kannst du erfassen, welche Variante im Staub liegen bleibt, und welche den Sieg davonträgt.

Betreffzeile mit KI optimieren

Durch Erkennung von Mustern in früheren Kampagnen kann Klaviyo dir mit KI-gestützter Betreff-Generierung helfen. Klaviyo AI versteht, wann lange zusammengesetzte deutsche Wörter nicht angebracht sind und kann dir dabei helfen, deine Betreffzeile zu optimieren. Aber ehe du dich völlig auf KI stützt, solltest du eine grundsolide, von Menschen geschaffene Basis haben, welche die Nuancen der deutschen Kultur gut widerspiegelt. Daraus können dann deine gewünschten Ergebnisse hervorgehen.

E-Mail-Betreffzeilen in automatisierten Flows

Betreffzeilen in getriggerten E-Mail-Sequenzen unterscheiden sich erheblich von denen, die für einmalige Kampagnen genutzt werden. In der E-Mail-Marketing-Automatisierung müssen die jeweiligen Betreffzeilen mit dem Teil des Flows abgestimmt sein, in dem das Profil der jeweiligen deutschen Benutzer*in sich gerade befindet. In der Automatisierung muss für Betreffzeilen der richtige Kontext her – nur dann ist das Endergebnis des Prozesses nutzbar. Die Welcome-Serie, Nachrichten bei Warenkorbabbrüchen und Reaktivierungs-Kampagnen verdienen hierbei besondere Aufmerksamkeit, da sie im deutschen Markt einige Besonderheiten aufweisen.

Double Opt-in: Betreff-Beispiele für Bestätigungsmails

Bei einem Double Opt-in wird die Registrierung der Kund*in für E-Mail-Marketing in zwei Teile aufgespalten. Zuerst erfolgt die Anmeldung der Kund*in auf deiner Webseite (Opt-In #1), dann kommt die erneute Bestätigung durch das Klicken eines Links in einer Folge-E-Mail. Die Betreffzeile sollte sich nach den folgenden Beispielen richten:

  • Nur noch ein Schritt zur fertigen Registrierung
  • Fast fertig mit der Registrierung
  • Ein Klick noch, dann bist du registriert
Bestätigungs-E-Mail von dm zur Registrierung mit Button "Registrierung bestätigen" und dm-Logo.

Welcome-Serie: Der erste Eindruck zählt

Eine Welcome-Serie, die auf deine deutschen Kund*innen zugeschnitten ist, sollte Vertrauen aufbauen und nicht mit Marketing-Jargon überfüllt sein. Ergo gilt es, Kund*innen dabei zu helfen, sich zu orientieren. Erkläre was die nächsten Schritte im Onboarding sind, aber fasse dich bei den Betreffzeilen wie gewohnt kurz und vertraue auf Social Proof:

  • [Name], willkommen bei [Produkt]!
  • Dein 20 % Gutschein für [Produkt], [Name]
  • 5000 Kund*innen vertrauen täglich auf [Produkt]
E-Mail von Saint Charles Apothecary mit Betreff "Dein 10 Euro Willkommensgutschein". Zwei Personen stehen im Freien.

Warenkorbabbruch: Vergessene Artikel humorvoll ansprechen

Irgendwann hat deiner Kundin ein Artikel beim Online-Shopping besonders gut gefallen, aber aus irgendeinem Grund hat sie den Kauf nicht abgeschlossen. In diesem Fall gilt es, sie an den armen Artikel, der einsam und verlassen in ihrem Korb liegt, zu erinnern. Im Betreff humorvoll auf die Tränendrüse drücken ist nur eine Option von vielen. Hauptsache, du machst dabei nicht zu viel Druck und wählst einen allgemeinen Ansatz.

Den Artikel direkt im Betreff zu erwähnen, könnte kontra der Datenschutzsensibilität deiner deutsche Kund*innen sein. Am besten erreichen Warenkorbabbruch-Mails deine Kund*innen eher ein bis zwei Stunden nach Abbruch – nicht sofort, so wie es in amerikanischer Kommunikation üblich wäre.

  • Dein Warenkorb vermisst dich, [Name]
  • Eine Nachricht von deinem Warenkorb, [Name]!
  • Etwas im Warenkorb vergessen, [Name]?
Benachrichtigungs-E-Mail von BEN&ANNA über einen abgebrochenen Warenkorb mit 10% Rabattangebot und Aktionscode.

Reaktivierung: Inaktive deutsche Kund*innen zurückgewinnen

So wie in jedem anderen Markt auch, können deine deutsche Kund*innen aus einer großen Vielzahl von Gründen inaktiv werden. Um sie wieder für dich zu gewinnen, ist es wichtig, dass du auf ihre Erwartungen eingehst und Vertrauen maßgeschneidert wieder aufbaust.

Das beginnt natürlich mit der Betreffzeile: Deutsche Kund*innen tendieren dazu, gut auf Zuverlässigkeit und Transparenz zu reagieren. Erinnere sie an die Vorteile, welche sie durch dein Produkt genossen haben, oder überreiche ein kleines Geschenk, wie zum Beispiel ein Rabattangebot.

  • [Name], wir vermissen dich!
  • 30 % Rabatt warten auf dich, [Name]!
  • Die Prophezeiung spricht von deiner Rückkehr, [Name]!

E-Mail-Betreffzeilen: Der erste Schritt ist der wichtigste

Alles beginnt mit der E-Mail-Betreffzeile. Wenn sie nicht sofort Interesse und Neugier generiert, wirst du auch niemanden mit deiner Öffnungsrate beeindrucken können. Deutsche Kund*innen öffnen ihre E-Mails überwiegend direkt auf ihren Smartphones, was dazu führen kann, dass die Betreffzeile abgeschnitten wird. Fasse dich also kurz und verwende keine zu langen zusammengesetzten Wörter.

Für den deutschen Markt ist es besonders wichtig, nicht zu übertreiben oder zu sehr auf Buzzwords zu vertrauen. Deutschen Kund*innen ist es heutzutage wichtiger denn je, dass sie Produkten vertrauen können und sie von hoher Qualität sind. Wenn du das erfolgreich kommunizieren kannst, ist das schon ein riesiger Schritt in Richtung höhere Öffnungsrate. Und mit den Marketing-Tools von Klaviyo gestaltet sich der Prozess nochmal schneller und einfacher.

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Häufige Fragen zu E-Mail-Betreffzeilen

Wie lang sollten deutsche E-Mail-Betreffzeilen maximal sein?

Deutsche E-Mail-Betreffzeilen sollten maximal 60 Zeichen lang sein. Je kürzer, desto besser. Vermeide außerdem zu lange zusammengesetzte Wörter, da sie vielleicht abgeschnitten werden könnten.

Welche Personalisierung ist in Deutschland DSGVO-konform?

Welche Personalisierungen in Deutschland DSGVO-konform sind, kommt gänzlich darauf an, wozu deine Kund*innen zugestimmt haben. Auch ein doppelter Opt-In seitens deiner Kund*in sollte auf jeden Fall Teil deiner Strategie sein.

Welche Wörter lösen deutsche Spam-Filter aus?

Da deutsche Spam-Filter dynamisch sind, gibt es keine dezidierte Liste an Wörtern, von denen man im E-Mail-Marketing absehen sollte. Grundsätzlich solltest du jedoch offensichtliche Spam-Filter-Auslöser vermeiden: Beispielsweise Wörter wie „gratis“ oder „kostenlos“, so nicht im richtigen Kontext eingesetzt, könnten dafür sorgen, dass deine Mail im Spam landet. Ebenso gilt es, unnötige wiederholte Satzzeichen (!!!!) zu vermeiden.

Benedikt Wager
Benedikt Wager
Benedikt Wager ist ein österreichischer SEO-Autor, Senior Copywriter und Narrative Designer mit über 18 Jahren Erfahrung in der Erstellung fesselnder Inhalte für die E-Commerce-, Unterhaltungselektronik- und Videospiel-Branchen. Er spricht fließend Englisch und Deutsch und hat sich auf das Schreiben von Inhalten spezialisiert, die gleichermaßen informieren und unterhalten. Wenn er nicht gerade in B2B- und B2C-Texten schwimmt, editiert er Scripts für Film und TV.

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